GAUGUIN UND DIE Bretagne
 
Der Calvaire von Brasparts inspirierte Paul Gauguin zu der Darstellung „Der grüne Christus”, eine Darstellung der Pieta. Davor eine Bretonin in der landestypischen Tracht.
In der Kapelle von Trémalo (16. Jhd.) in der Nähe von Pont-Aven befindet sich ein Kreuz mit einem gelben Christus.
Dieser geschnitzte Jesus aus dem 17. Jahrhundert war das Vorbild für das Gemälde „Der Gelbe Christus”, den Gauguin 1889 in die im Stil des Synthetismus dargestellte bretonische Landschaft gestellt hat. Darunter betende Bretoninnen in Tracht. Diese Bilder entstanden während wiederholter Aufenthalte Gauguins in der Bretagne, sie sind durch die berühmten gauguintypischen Südseebilder etwas in den Hintergrund geraten.
Der Gelbe Christus befindet sich auch auf einem Selbstbildnis mit gelbem Christus, das Gaugin 1889 malte, nur wenige Wochen vor seiner ersten Reise nach Tahiti. Das Gemälde im Hintergrund kommt spiegelverkehrt zur Darstellung, ein Indiz dafür, dass dieses Selbstportrait vor einem Spiegel entstanden ist.
Oben sieht man das Kruzifix an der Wand der Kapelle von Trémalo, am oberen Bildrand ist ein mit naiven Figuren bemalter Holzbalken zu sehen.

Links ein Skizzenblatt Gaugins von 1889 (Studie zu Der gelbe Christus), auf dem der gelbe Christus zu sehen ist, der Kopf ist noch einmal vergrößert dargestellt, die kleine Tierfigur unten rechts greift eine Darstellung ganz links auf dem Quer-balken auf, es könnte ein kleiner Hase sein.